FAQ über unsere Weltreise mit dem Fahrrad

Wir gehen damit nicht hausieren, aber in der einen oder anderen Situation ergibt es sich schon, dass man allen möglichen Leuten von seinen Plänen erzählt, mit dem Fahrrad auf Weltreise zu gehen. Nachdem dann die ersten Reaktionen erledigt sind und man mehrfach versichert hat, dass das kein Scherz war, ist das Interesse geweckt und die Fragestunde geht los.

Hier kommen die Top 9 der meistgestellten Fragen in unsortierter Reihenfolge:

Wie lang soll die Reise dauern?

Aus irgendeinem Grund die meistgestellte und oft erste Frage, dabei machen wir uns darüber eigentlich am allerwenigsten Gedanken. Es dauert halt so lange wie es dauert.

Vielleicht wird es ein Jahr, vielleicht drei. Vielleicht haben wir auch nach ein paar Monaten keine Lust mehr und ändern unsere Pläne. Ihr werdet es hier erfahren.

Wo wollt ihr langfahren?

Eine feste Route gibt es noch nicht. Wir wollen in Hamburg starten, eine Abschiedsrunde durch Meck-Pomm drehen, dann ins Baltikum und vor der russischen Grenze nach Süden abbiegen. Dieser Plan ist allerdings alles andere als fest. Vielleicht fällt uns mitten in Litauen plötzlich ein, dass wir doch direkt nach Russland fahren wollen. Oder in Estland überwintern. Oder die Schneeketten anlegen und Polarlichter anschauen.

Je mehr man plant, desto mehr kann schief gehen, also planen wir nicht so viel. Wir machen diese Reise ja auch, weil wir frei und spontan sein wollen und ein fester Plan passt eher nicht so gut in dieses Konzept.

Hier wollen wir euch darüber auf dem Laufenden halten, wo wir schon waren, wo wir uns derzeit befinden und wo wir (vielleicht) langfahren wollen.

Wovon bezahlt ihr das?

Egal, wie gut man sich kennt oder wie lange schon, irgendwann kommt diese Frage immer.

Wir sparen ja bereits seit einem halben Jahr und haben noch weitere vier Monate mit einem festen Einkommen vor uns. Außerdem werden wir alles verkaufen, was sich irgendwie zu Geld machen lässt und außer einer Krankenversicherung keine laufenden Kosten haben. Erfahrungswerte anderer Reisender zeigen, dass man mit durchschnittlich zehn Euro pro Person und Tag leben kann – und da sind schon Reparaturen, Visa und hin und wieder mal Übernachtungskosten drin. Wenn wir diesen Wert halten können – und wir sind uns ziemlich sicher, dass das geht – dann reicht unser Erspartes erstmal ein bisschen.

Müsst ihr unterwegs auch arbeiten?

Nein, müssen wir nicht, wollen wir aber. Jeden Tag immer weiter reisen und nie irgendwo ankommen, wird auf Dauer ermüdend. Deshalb wollen wir zwischendurch immer mal wieder Arbeit für ein paar Wochen für Kost und Logis suchen. Wir haben dann die Möglichkeit, mal zur Ruhe zu kommen, den Alltag in einem Ort zu erleben und uns zu sortieren.

Für solche Jobs kommt eigentlich alles infrage – ob es Arbeit auf einem Bauernhof ist, Tellerwaschen im Restaurant oder in einem Hostel zu putzen, ist uns eigentlich ziemlich egal.

Verkauft ihr wirklich alles oder behaltet ihr auch was?

Das Ziel ist es, alles zu verkaufen, was wir nicht benötigen, das Einlagern von Möbeln oder Anderem kommt daher nicht infrage. Einige persönliche Habseligkeiten werden wir bei unseren Eltern unterbringen können, aber das wird sich auf ein paar Kartons beschränken.

Der Rest kommt weg. Also sprecht uns an, falls ihr auf irgendwas scharf seid, das ihr mal bei uns gesehen habt.

Warum mit dem Fahrrad?

Das hat mehrere Gründe. Einerseits gibt uns das Fahrrad die Möglichkeit, uns genauso fortzubewegen, wie wir es wollen. Wir wollen unabhängig von Fahrplänen und festen Wegstrecken sein. Wir wollen einfach leben und draußen sein. Und wir wollen vor allem nicht schnell sein, sondern möglichst viel von der Welt sehen und mitten im Geschehen sein, nicht hinter einer Scheibe. All das ist auf dem Fahrrad am besten möglich.

Außerdem ist es natürlich auch eine Kostenfrage. Ein Fahrrad muss nicht getankt werden und benötigt keine teuren Ersatzteile.

Du fährst aber nicht mit deinem Hollandrad, oder?

Nein, natürlich nicht! Auch wenn es als Lastenrad viel tragen kann, sind drei Gänge schon in Hamburg ziemlich wenig. Kaum auszudenken, wie ein echter Anstieg damit wäre.

Wir haben uns in einem Fachgeschäft beraten lassen und uns für ein Expeditionsrad* entschieden, das speziell für Langzeitreisen konzeptioniert ist. Es hat einen Stahlrahmen, weil der stabiler ist als Alu und überall auf der Welt geschweißt werden kann, gefühlte hundert Gänge und eine USB-Buxe, über die wir – angetrieben mit unserer Muskelkraft – unsere elektronischen Geräte laden können. Sobald die Fahrräder geliefert sind, führen wir sie hier mal vor.

Kommt ihr danach zurück nach Hamburg?

Das wissen wir noch nicht. Vielleicht ja, vielleicht nicht. Vielleicht bleiben wir auch auf halbem Wege irgendwo, weil es uns dort gefällt. Oder wie ein Freund kürzlich sagte: “Vielleicht habt ihr ja auch Lust, Schafzüchter in Aserbaidschan zu werden.” Wer weiß.

Habt ihr noch alle Latten am Zaun?

Gute Frage. Keine Ahnung.

Wie sieht es aus, habt ihr Fragen an uns die wir hier noch nicht beantwortet haben? Dann lasst einen Kommentar da.

*Dieser Link gilt als Werbung,obwohl wir dafür keine Vergütung erhalten.

Von Anika

Irgendwas mit Fahrradfahren.

2 Kommentare

  1. Hallo ihr beiden. Ich finde das extrem klasse was ihr vor habt! Für den langen Radweg wünsche ich euch alles Gute. Genießt die Reise!

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