Corona-Pause in Baku

Die Welt steht still, das Reisen ist so gut wie unmöglich geworden und wir können es kaum glauben, dass es erst drei Wochen her ist, dass wir optimistisch waren, eine Fähre über das Kaspische Meer nach Kasachstan zu bekommen. Im Nachhinein betrachtet, ist es ein ziemlich glücklicher Umstand, dass wir Aserbaidschan nicht verlassen konnten, denn Kasachstan hat mittlerweile alle Ausländer in ihre Heimatländer zurückgeschickt.

Aserbaidschan hat sich für einen anderen Weg entschieden und alle auslaufenden Visa gegen eine Gebühr automatisch verlängert. Konkret heißt das für uns, dass wir statt der geplanten dreißig Tage jetzt erstmal für neunzig Tage bis zum 1. Juni 2020 im Land bleiben dürfen. Das hatten ursprünglich natürlich mal anders geplant, aber wir sind froh darüber, dass wir nicht wieder zum Ausgangspunkt unserer Reise – nach Deutschland – zurückgeschickt wurden. Und hoffen, dass das so bleibt.

Wir wohnen derzeit in einem Apartment im Zentrum von Baku, das wir uns mit Constantin, einem ebenfalls gestrandeten Radfahrer aus Bayern, teilen. Das Apartment ist sehr neu, ziemlich günstig und vom Balkon aus haben wir einen großartigen Blick auf die Altstadt und das Kaspische Meer.

In Aserbaidschan ist das Leben derzeit – wie fast überall – komplett eingeschränkt, Geschäfte sind geschlossen, Parks und Promenaden abgesperrt, die Straßen leer, das Reisen im Land nicht mehr möglich. Polizisten kontrollieren Fußgänger, aus Polizeiautos heraus werden Ansagen zur aktuellen Lage über Lautsprecher gemacht. Die Menschen verfallen zum Glück nicht in Panik, Supermarktregale sind noch normal gefüllt, niemand hamstert Klopapier, die Medien wirken beruhigend auf die Menschen ein.

Allerdings gab es kürzlich Meldungen, dass das Verlassen des Hauses bald nur noch nach Anmeldung per SMS möglich sein soll und Geldstrafen für diejenigen anfallen, die keine positive Rückmeldung vorzeigen können.

Wie fast alle Menschen auf der Welt, bleiben auch wir aktuell zu Hause und gehen nur vor die Tür, wenn wir einkaufen oder zum Arzt müssen – Denis hatte vor anderthalb Wochen einen Fahrradunfall, ist aber auf dem Weg der Besserung und muss hin und wieder zur Kontrolle zum Arzt.

Unterdessen versuchen wir, eine gewisse Routine in den Tag zu bekommen, regelmäßig Sport zu treiben und unsere Zeit produktiv zu nutzen, in dem wir Russisch lernen, neue Blogbeiträge schreiben und unsere gerade erst neu begonnene Wodka-Sammlung ausbauen.

Wann und wie wir unsere Reise fortsetzen können, können wir natürlich derzeit in keiner Weise voraussehen, aber dass wir sie fortsetzen werden, sobald es möglich ist, steht für uns außer Frage.

In diesem Sinne, bleibt gesund und bleibt zu Hause.

Unsere Reise bisher

Wir sind mittlerweile seit fast dreihundert Tagen unterwegs, haben mehr als 11.000 Kilometer zurückgelegt und sind im fünfzehnten Land dieser Reise angekommen. Unsere zurückgelegte Route sieht so aus:

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In eigener Sache

Wie du vielleicht weißt, finanzieren wir unsere Fahrradweltreise komplett selbst und haben keinen großen Sponsor, der uns versorgt. Wir haben einen Betrag gespart, mit dem wir erstmal eine Weile leben können. Dennoch wollen wir versuchen, über unseren Blog einige Einnahmen zu generieren, um die Website am Laufen zu halten und einige Kosten zu decken, die auf der Reise anfallen. Erfahrungen zeigen, dass man durchschnittlich mit etwa zehn Euro pro Person und Tag rechnen kann, womit dann neben der Verpflegung auch Anschaffungen, Reparaturen, Visa etc. abgedeckt sind. Falls du Lust hast, uns dabei zu unterstützen, kannst du ganz einfach über [diesen Link] einen selbst bestimmten Betrag per Paypal an uns senden. Wir freuen uns über jeden Euro!

Von Anika

Irgendwas mit Fahrradfahren.

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