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Letztes Wochenende hatte das monatelange Warten endlich ein Ende, denn unsere Fahrräder sind geliefert und nach unseren Wünschen angepasst worden, sodass wir sie mit nach Hause nehmen konnten. Und weil die Räder demnächst ja quasi unser Wohnzimmer und Dreh- und Angelpunkt unserer Reise sein werden, wollen wir euch heute mal ein bisschen von ihnen erzählen.
Warnung: Wir sind weder große Fahrradfreaks noch besonders technisch bewandert und lernen die Räder gerade erst kennen. Daher finden wir vielleicht einige Dinge total abgefahren, die einem Experten nur ein Schulterzucken abringen. Und vielleicht kennen wir noch nicht alle Fachbegriffe.
Technisches Zeug
Wir haben uns für das Expeditionsrad TX-800 von der vsf fahrradmanufaktur entschieden, das aus einem Stahlrahmen in Diamantform besteht und mit einer ganzen Menge hochwertigem Zubehör geliefert wird. Um mal ein bisschen mit Fachvokabular um uns zu werfen: Da sind z.B. das Deore XT-Schaltwerk von Shimano (30 Gänge), die HS33-Felgenbremsen von Magura und die Schwalbe Marathon Mondial-Reifen, deren Name schon mal danach klingt, als hätten sie genug Ausdauer für so eine Weltreise.
Sowohl vorne als auch hinten sind bereits die Träger für die Taschen befestigt und zwei Flaschenhalter sind auch dabei. Außerdem haben wir eine ziemlich helle LED-Beleuchtung, die von allein angeht, wenn das Rad bewegt wird.
Insgesamt macht das Fahrrad einen unheimlich stabilen und wertigen Eindruck und ein bisschen Schmutz vom Einfahren in den Hamburger Parks bei Regen steht ihm auch ganz gut.
Wenn ihr Ahnung von Fahrrädern habt und ein paar weiterführende Informationen haben wollt, findet ihr [hier] noch mehr Wissenswertes über unsere Räder.
Extrawürste
Die erste Anpassung, die bereits nach der allerersten Proberunde um den Block ohne Diskussion feststand, war der Sattel. Der gelieferte Standardsattel drückte schon beim Hingucken und wurde direkt gegen ein bequemeres Modell ausgetauscht. Den Fisio Gel Max von Terry gibt es in eigenen Ausführungen für Männlein und Weiblein und nach den ersten 186 Kilometern sind keinerlei Probleme oder Schmerzen zu vermelden – und das beim Fahren in Jeans, die zu den unbequemsten Hosen fürs Fahrradfahren zählen. Das ist ein sehr beruhigendes Zwischenergebnis, denn vor Schmerzen durch den Sattel hatten wir bisher viel Respekt.
Zudem sind die einfachen Steckachsen an den Rädern durch eine diebstahlsicherere Variante ausgetauscht worden. Statt eines Hebels, den jeder, der gerade ein Rad benötigt, umlegen kann, sind unsere Räder jetzt mit je zwei Achsen von Pitlock versehen, die nur mit einem speziellen Schlüssel geöffnet werden können. Wir schätzen die Chance, dass uns wirklich jemand unterwegs die Räder klaut, zwar relativ gering ein, aber am Ende überwiegt der Nutzen die Kosten, denn Mitten in den armenischen Bergen mit einem voll beladenen, aber radlosen Fahrrad dazustehen, stellen wir uns dann doch eher unangenehm vor.
Für die Stromversorgung unterwegs hat Denis’ Rad bereits ein USB-Werk von Busch&Müller, das bei Anika noch nachgerüstet wird. Das konnten wir bisher noch nicht testen, aber wir erwarten, dass es tut, was es verspricht.
Zusätzlich hat Denis eine Tasche für die Querstange, in der das Handy für die Navigation platziert wird, und Anika einen Tacho, der Entfernungen und Geschwindigkeiten misst.
Erste Eindrücke
Die Räder fahren sich unheimlich geschmeidig und leichtgängig, die Schaltung läuft auch unter Druck rund und die Sitzhaltung ist sehr angenehm zwischen sportlich und entspannt. Aufgrund der 30 Gänge lässt sich jeder Anstieg (zumindest das, was man in Hamburg so “Anstieg” nennt) gut meistern und eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 22 km/h ist auf jeden Fall ohne übermäßige Anstrengung drin – ohne Ampeln, viel Verkehr und Gepäck, was sich ja in der nächsten Zeit noch ändern wird.
Wir sind insgesamt bisher super zufrieden mit den Rädern und versuchen, so viele Strecken wie möglich auf ihnen zurückzulegen und neben dem Hintern auch schon mal die Muskeln an ihre neue Aufgabe zu gewöhnen. Vor allem letztere sind nach einer Woche noch nicht ganz zufrieden mit ihrem Job.
Letzten Samstag sind wir von Ottensen nach Volksdorf einmal quer durch die Stadt gefahren – über die Schanze und Winterhude ging es bis nach Poppenbüttel auf dem Alsterradweg, der wirklich Spaß macht, und von dort weiter nach Hause. Von strahlendem Sonnenschein über Gegenwind bis Regen und Hagel war jede Wetterlage dabei, die das Herz begehrt. Aber da dürfen wir ja auch in Zukunft nicht allzu wählerisch sein.
Das hat sich vor allem auf dem Arbeitsweg in der letzten Woche nochmal bestätigt, denn allzu viel Sonnenschein war da morgens uns abends nicht gegeben. Stattdessen: Nieselregen, Pfützen, Matsch. Und wisst ihr was? Das ist vollkommen egal, wenn man das richtige Fahrrad und vor allem Lust aufs Fahren hat.
Und jetzt?
Im Juni haben wir nochmal einen Termin im Fahrradladen unseres Vertrauens, bei dem wir einiges über unsere Fahrräder lernen und die wichtigsten Reparaturen gezeigt bekommen. Daran, dass wir danach fit für unsere Weltreise sind, haben wir keine Zweifel. Denn Rüdiger Loops und sein Team von Rad und Tat in Hamburg-Ottensen nehmen sich jedes Mal viel Zeit für uns und sind derbe Fahrradfreaks, die ganz viel aus eigener Erfahrung zu berichten wissen.
Außerdem haben sie auch schon Erfahrungen in Sachen Betreuung von Weltreisenden, denn Anselm, der letztes Jahr seinen Film Anderswo. Allein in Afrika ins Kino gebracht hat, hat sein Rad – ebenfalls ein TX-800 – auch hier gekauft und ist unterwegs mit Ersatzteilen versorgt worden. Technisch kann also so viel nicht schief gehen.