Als wir am Morgen aus Selçuk aufbrechen, sind wir noch gespannter auf den kommenden Tag als sonst, denn unser nächster Warmshowers-Host Ayhan ist Lehrer und hat uns in seine Schule eingeladen. Die liegt zwar nicht auf dem geplanten Weg, aber eine Einladung wie diese können wir natürlich keinesfalls ablehnen, denn wir sind viel zu neugierig wie es in einer türkischen Schule so aussieht.
„What’s your name?“
Als wir an der Grundschule der Stadt Ortaklar ankommen, ist gerade Mittagspause, weshalb auf dem Schulhof ein wildes Durcheinander herrscht und wir erstmal ins Lehrerzimmer geholt werden. Dort sitzt das ganze Kollegium bei einer Suppe zusammen, die jemand vorbereitet und auf dem Ofen aufgewärmt hat. Wir bekommen natürlich auch eine Schale angeboten und erfahren nebenbei, dass ein Grundschullehrer in der Türkei seine Klasse vier Jahre lang in allen Fächern unterrichtet. Die einzige Ausnahme ist der Englischunterricht, für den eine einzige Lehrerin an der Schule verantwortlich ist – zumindest hier in Ortaklar.
Obwohl die Kinder in der Türkei ab der zweiten Klasse Englisch lernen, fällt uns bereits hier im Lehrerzimmer einmal mehr auf, dass dafür ziemlich wenige Leute Englisch sprechen. Der Grund dafür ist, dass der Lehrplan nur das Lesen und Schreiben vorsieht und nicht das Sprechen, weshalb die meisten Schüler nicht wissen, wie sie die einzelnen Wörter aussprechen sollen und das Sprechen daher gleich ganz sein lassen.
Bei Ayhans 2B ist das heute allerdings anders, denn dort wird Englisch am lebenden Beispiel – nämlich an uns – geübt. Erstmal werden wir aber auf die leeren Sitzplätze verteilt, während auf der Tafel ein Stummfilm mit Charlie Chaplin läuft – unter dem Blick von Kemal Atatürk, dessen Portrait in jedem öffentlichen Raum, also auch in jedem Klassenzimmer zu sehen ist. Denis wird ganz vorne platziert, Anika in der letzten Reihe.
Dann ist jedes Kind einzeln an der Reihe, uns auf Englisch willkommen zu heißen, zu fragen, wie es uns geht und wie wir heißen. Die meisten sind dabei ziemlich aufgeregt, ein paar relativ cool und abgeklärt und ein Kind fängt an zu heulen als es vor Denis, was wir insgesamt für ein annehmbares Ergebnis halten.
Nachdem wir zwanzig Mal willkommen geheißen wurden, unsere eigenen Namen aufsagen und die der Schüler erfragen mussten, ist auch schon Pause und wir stürmen auf den Schulhof zum gemeinsamen Klassenfoto.
Anschließend gibt es noch Çay, viele neugierige Blicke der Kinder aus anderen Klassen und einige wichtige Klingeltests an den Fahrrädern.
Da das Pausenklingeln eher so eine Art Empfehlung als eine wirkliche Richtlinie zu sein scheint, verabschieden wir uns von Ayhan während schon die nächste Stunde läuft und verabreden uns für den Abend bei ihm zu Hause.
Platte Reifen, Kaffee und Radiergummis
Kurz bevor wir dort ankommen – und zwar weniger als einen halben Kilometer von seinem Haus entfernt – kommen wir nicht mehr drumherum den Reifen an Denis‘ Hinterrad zu flicken, der unter der Last der Taschen so schnell Luft verliert, dass sich nach kurzer Zeit bereits der Mantel von der Felge löst. Passend zu dieser etwas unglücklichen Situation fängt es genau in diesem Moment an wie aus Eimern zu regnen, was die Schaulustigen in den Teestuben auf der anderen Straßenseite besonders zu erheitern scheint.
Bei Ayhan angekommen müssen wir feststellen, dass der Reifen erneut Luft verliert – und zwar jetzt nicht mehr allein, sondern in Zusammenarbeit mit dem Vorderreifen. Das ist jetzt allerdings kein großer Stimmungskiller mehr, denn es hat aufgehört zu regnen, Ayhan leistet uns Gesellschaft beim Flicken und einer seiner Nachbarn, der mal in Leverkusen gelebt hat, reicht uns Kaffee und eine Wasserschale aus dem Fenster.
Während wir flicken und erzählen, mustert Ayhan unsere Fahrräder und gibt uns ein paar Tipps. Er besitzt nämlich fast das gleiche Fahrrad von der vsf Fahrradmanufaktur und erzählt uns von einer französischen Familie mit einem kleinen Kind, die er kürzlich gehostet hat, die ebenfalls mit vsf-Fahrrädern unterwegs sind.
Später essen wir gemeinsam mit Ayhan ein selbstgemachtes Abendbrot und diskutieren über verschiedene Schulsysteme und Lehransätze. Seine Theorie ist nämlich, dass Deutschland u.a. deshalb ein führendes Land in technischen Dingen ist, weil wir in der Grundschule nicht mit Bleistift und Radiergummi, sondern mit Tinte und ohne Tintenkiller schreiben gelernt haben. Er meint, das hätte uns vermittelt, dass wir halt einfach keine Fehler machen sollen, weshalb wir sie auch nicht machen. Oder so. Wir sind uns da nicht so ganz sicher, können diese Theorie aber auch nicht widerlegen.
Gegenwind und Camping am See
Den nächsten Tag verbringen wir auf einer sehr langen, sehr gerade verlaufenden Straße, die prädestiniert für Gegenwind ist, der uns natürlich sehr gern mit seiner Anwesenheit erfreut und dafür sorgt, dass wir ein bisschen Extrazeit hier verbringen können.
Am Nachmittag endet dieser Abschnitt und geht in einen hügeligen Teil über, der nicht weniger anstrengend ist, uns dafür aber an den Baffa-See führt, den wir uns als Tagesziel ausgesucht haben, um dort ganz ungestört und mit einem tollen Ambiente zu campen und Hansas Heimspiel gegen Würzburg zu verfolgen.
Von der Südseite aus, an der wir uns befinden, gibt es keinen direkten Zugang zum See, weshalb wir einen matschigen und steilen Weg durch einen Olivenhain ans Ufer finden müssen. Dieser wird leider auch dadurch nicht besser, dass zwei junge Männer mit einem Trecker versuchen, eine dermaßen große Tagesernte an Oliven abzutransportieren, dass die Antriebskraft des Motors in Verbindung mit dem Schlamm und der steilen Auffahrt nicht ausreicht, um von der Stelle zu kommen.
Als die beiden gerade mit Gewichtsverlagerung auf dem Fahrzeug beschäftigt sind – einer der Männer und ein paar Säcke Oliven werden auf der Nase des Treckers platziert – schlängeln wir uns an ihnen vorbei und finden mal wieder einen perfekten Camping Spot: sichtgeschützt, ruhig, großartiger Ausblick. Der Untergrund besteht aus kleinen Steinen und ist ein wenig abschüssig, aber darüber können wir aufgrund der Szenerie ganz gut hinweg schauen.
Am nächsten Morgen helfen uns Wind und Sonne dabei, das Zelt und die Handtücher zu trocknen, die über Nacht im Regen hingen, wobei wir immer wieder aufpassen müssen, dass das Zelt nicht wegfliegt. Es macht durchaus Anstalten, seine eigenen Ziele in Richtung See zu verfolgen.
Mit Begleitschutz nach Bodrum
In zwei Tagen wollen wir eine Fähre von der Stadt Bodrum aus auf eine kleine Landzunge nehmen, die außerhalb der Saison – also jetzt – nur zweimal die Woche fährt. Wir hätten also eigentlich für die achtzig Kilometer nach Bodrum zwei Tage Zeit, entscheiden uns aber dafür, sie an einem Tag zu abzureißen, um noch einen Tag Pause einlegen und uns Bodrum anschauen zu können.
Wir kommen an diesem Tag ganz gut voran – es ist nicht windig, im Laufe des Tages wird es immer hügeliger, aber das Wetter ist großartig und der Asphalt auf der Straße ebenfalls gut. Wir legen an verschiedenen Tankstellen ein paar Kuchen- und Toilettenpausen ein und bekommen an der letzten Tankstelle sogar einen persönlichen Begleitschutz.
Der freilaufende Tankstellenhund hat beschlossen, dass wir ohne seine Hilfe nicht heil in Bodrum ankommen, und läuft nun neben uns her und bellt alle Busse und LKW an, die uns überholen. Das ist natürlich weder ungefährlich für den Hund noch hilfreich für uns und deshalb sehen wir zu, dass wir bei der nächsten Abfahrt Gas geben, sodass wir zu schnell für ihn sind und er – hoffentlich – wieder nach Hause läuft.
Als die Sonne langsam anfängt unterzugehen, erreichen wir die Bucht nördlich von Bodrum und kommen aus dem Staunen über die Schönheit dieses Ortes gar nicht mehr heraus. Das Meer, die Inseln, die Palmen, die Sonne – heute ist der erste Advent und wir finden, dass wir es schlechter hätten treffen können.
Bevor wir Bodrum endgültig erreichen, wird es allerdings nochmal für ein paar Kilometer wirklich unangenehm, weil wir noch zwei steilere Hügel zu bewältigen haben, die Straße wirklich voll ist und viele Fahrer sehr viel Spaß daran zu haben scheinen, mit gefühlten zweihundert Kilometern pro Stunde nach Bodrum zu brettern.
Als wir die Stadt erreichen, ist es schon dunkel. Weil wir über einen Hügel kommen, haben wir einen großartigen Blick auf Bodrum mit seinen Lichtern und dem Meer. Trotzdem sind wir erstmal fertig vom Tag und fallen direkt ins Bett des Hotels, das wir für zwei Nächte gebucht haben, und schlafen direkt nach dem Essen ein.
Bergsteigen in Bodrum
Unseren freien Tag gehen wir wie geplant ganz entspannt an: erstmal in Ruhe frühstücken, dann im Waschbecken ein bisschen Wäsche machen und später ganz gemütlich zum Strand spazieren. Wir sind weiterhin fasziniert davon, wie warm und sonnig es Anfang Dezember sein kann und lassen uns ganz langsam durch die Stadt treiben.
Am Strand stehen die Tische und Stühle der Bars direkt am Wasser im Sand, dahinter glitzert das Meer und die Sonne strahlt so hell sie kann. Im Hafen liegen die Boote dicht an dicht und warten auf die Touristen, die sie im Sommer tageweise mieten können. Zwischen den ganzen Yachten und Segelbooten finden wir das Fährterminal, das hier optisch so gar nicht zu erwarten war, und kaufen uns die Tickets für die Fähre nach Datça am nächsten Tag.
Anschließend erklimmen wir einen Hügel am Rand der Stadt, stellen fest, dass das Laufen – vor allem bergauf – echt anstrengend ist, müssen uns oben erstmal hinsetzen und können dann den Blick auf die Stadt genießen. Bodrum liegt in einer kleinen Bucht und die Häuser hier dürfen maximal zwei Stockwerke hoch gebaut werden. Die meisten von ihnen sind weiß und viele schmiegen sich an die Hügel hinter der Stadt.
Wir nutzen den Rest des Tages dafür, durch die wunderschönen – und im Sommer wahrscheinlich komplett überlaufenen – Gassen der Altstadt zu spazieren, Dürüm zu essen und die Sonne zu genießen.
Fähre und Franzosen
Unsere Fähre verlässt Bodrum am nächsten Tag wie geplant gegen halb elf und bereits während unsere Fahrräder fachmännisch von der Crew unter Deck gesichert werden, sehen wir, dass wir nicht die einzigen Radfahrer sind, denn hinter den ganzen Autos stehen noch zwei weitere bepackte Fahrräder.
Innerhalb einer kleineren Gruppe Menschen auf einer Fähre andere Radfahrer zu erkennen, ist in der Regel ziemlich einfach, und so sind wir relativ schnell in Gesellschaft von Daphné, Julian und Apolline aus Frankreich und erzählen über unsere Reisen und tauschen Erfahrungen aus.
Die drei sind im Frühjahr 2019 in Lyon gestartet und quer durch Europa bis in die Türkei gefahren. Sie wollen bis nach Antalya und von dort mit der Fähre auf die griechischen Inseln übersetzen. Daphné und Julian dürften ungefähr unser Alter haben, Apolline wird in ein paar Wochen zwei Jahre alt und hat damit fast ihr halbes Leben auf Reisen verbracht.
Und irgendwann, als wir schon eine Weile erzählen, fällt der Groschen dann: Franzosen, ein kleines Kind, vsf-Fahrräder – das muss die Familie sein, von der uns Ayhan, der Grundschullehrer, erzählt hat. Und tatsächlich, die drei waren auch in der Schule und durften am Musikunterricht teilnehmen, Julian musste die Marseillaise vorsingen und wir sind ganz froh, dass wir nur zwanzig Mal unsere Namen aufsagen mussten.
Der perfekte Camping Spot (mal wieder)
Im Hafen von Datça angekommen, beschließen wir, noch ein paar Kilometer gemeinsam zu fahren, bevor sich unsere Wege vorerst trennen. Wir wollen noch in die Altstadt von Datça fahren und die drei wollen an der Stadt vorbei auf einen Campingplatz. Wir tauschen Nummern aus und verabschieden uns vorerst, denn wir sind uns relativ sicher, dass wir uns irgendwo wieder treffen werden, weil wir bis Antalya in etwa die gleiche Route geplant haben.
Wir fahren also wie geplant in die Altstadt, trinken Tee an der Promenade und machen uns auf, Datça auf einem unbefestigten Weg am Meer zu verlassen.
Weit kommen wir allerdings nicht, denn wir finden relativ schnell den perfekten Camping Spot unter einer Palme mit Blick aufs Meer und können einfach nicht anders als hier zu bleiben. Auf dem Tacho stehen zwar erst 15,7 Kilometer, aber das ist angesichts dieses Ortes kein Argument.
Das Zelt ist wie immer schnell aufgestellt, wir sind ebenso schnell umgezogen und nutzen den Nachmittag für ein ausgiebiges Bad im Mittelmeer. Das ist ganz lustig, weil die Leute hier in der Region im Sommer richtig hohe Temperaturen gewöhnt sind und bei den 19 Grad, die wir heute haben, dicke Jacken und Mützen tragen und uns beim Baden entsprechend ungläubig anschauen. Wir haben in den letzten Tagen häufig zu hören bekommen, dass wir im Sommer wieder kommen sollen, weil es hier zur Zeit so kalt ist.
Bergetappe I
Nach einem Abendessen und einem Frühstück am Strand machen wir uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg und lassen das Meer erstmal wieder hinter uns. Die Straße führt uns über eine ganze Menge Berge und Hügel von der Halbinsel herunter. Es ist ein ziemlich anstrengender Tag mit vielen langen Anstiegen, die uns gut ins Schwitzen bringen, uns am Ende aber immer mit tollen Blicken und langen Abfahrten belohnen.
Am späten Nachmittag, als wir eigentlich keine Lust mehr haben, noch weiterzufahren, aber schon seit längerer Zeit an keinem Lebensmittelgeschäft vorbei gekommen sind, diskutieren wir darüber, ob wir noch genug zu Essen dabei haben, um einfach irgendwo das Zelt aufzuschlagen. Die Person mit dem größeren Hunger setzt sich schließlich durch, sodass wir doch bis zum nächsten Ort weiterfahren.
Hinter dem Ort und nach dem Einkauf finden wir eine kleine Fläche neben einer Straße, die etwas erhöht über dem Wasser liegt, und sehen zu, dass wir das Zelt schnell aufgebaut bekommen. Es soll über Nacht regnen und wir sehen die Regenwolken schon über der Bucht hängen und näher kommen. Der Platz, an dem das Zelt steht, ist nicht so sichtgeschützt wie wir es uns gewünscht hätten, aber es ist die einzige wirklich gerade Fläche, was für eine regnerische Nacht durchaus von Vorteil ist.
Bergetappe II
Weil wir eben nicht ganz unsichtbar sind, erhalten wir am nächsten Morgen mal wieder Besuch von der Jandarma, die mit einem großen Auto, Blaulicht und drei Männern anrückt. Es werden unsere Pässe kontrolliert und sichergestellt, dass wir einen Einreisestempel haben, uns also legal im Land aufhalten. Wie fast immer haben wir nicht das Gefühl, dass es die Männer sonderlich interessiert, was wir hier machen. Zwei der Jandarmas gucken ein bisschen und der andere ist die ganze Zeit mit seinem Handy beschäftigt.
Später erfahren wir, dass es in der Türkei eigentlich nicht erlaubt ist, wild zu zelten – was uns nicht sonderlich überrascht -, dass die Jandarma aber einen gewissen Spielraum hat, wie sie mit Wildcampern umgeht. Und wenn sie keine Lust haben, den Papierkram zu erledigen, was in der Regel aufgrund der Sprachbarriere und des Aufwandes der Fall ist, werden ausländische Wildcamper ohne Weiteres “laufen gelassen”. Türken hätten wahrscheinlich eine Strafe zahlen müssen und wären weggeschickt worden.
Als das Zelt schließlich in der Sonne getrocknet ist und wir alles zusammengepackt haben, machen wir uns trotzdem auf den Weg, denn wir haben mal wieder ein paar Berge vor uns – diesmal zwei Stück mit jeweils etwa zehn Kilometern Länge, die vor uns hinter der Stadt Marmaris auf uns warten.
Bis zum Mittag ist der erste Berg geschafft, sodass wir unsere wohlverdiente Mittagspause am Strand von Marmaris machen können. Während wir dort unsere Füße ins Wasser und die Nasen in die Sonne halten, sind auch hier wieder Leute mit dicken Mänteln und Mützen unterwegs und tun so als wäre Winter.
Der zweite Berg ist etwas länger und steiler und nimmt schon ein wenig mehr Zeit in Anspruch, lässt sich aber ebenfalls ganz gut meistern. Denn obwohl der Anstieg ziemlich steil ist, ist er gleichbleibend, sodass wir lediglich einen angenehmen Rhythmus finden und ihn bis zum Ende durchziehen müssen, bevor wir uns zum ersten Mal etwas langärmliges überziehen müssen, um auf der folgenden Abfahrt nicht ins Frieren zu geraten. [Wir schreiben diesen Beitrag in Tiflis, nachdem wir mehrere Wochen im Schnee unterwegs gewesen sind und uns auf anderen Abfahrten quasi die Hände abgefroren haben und können uns gar nicht mehr richtig daran erinnern wie es war, als wir einfach nur einen Pullover statt obenrum fünf und untenrum drei Schichten überziehen mussten.]
Mensch-Ärger-Dich-Nicht auf Schweizerisch
Nach der Abfahrt und der Überquerung einer eher stärker befahrenen Straße erreichen wir unsere Warmshowers-Hosts Talip und Mehtap. Die beiden wohnen in der kleinen Stadt Akyaka, die zwischen einer Bucht und einem hohen Berg liegt, weshalb wir die letzten Meter schieben müssen. Es ist einfach zu steil zum Fahren, vor allem wenn man schon zwei Berge in den Beinen hat.
Talip und Mehtap wohnen in einer Wohnung mit einem unbeschreiblich schönen Blick auf die Bucht und sind sehr entspannt. Wir verbringen einen lustigen Abend zusammen, an dem wir einige Runden der schweizerischen Version von Mensch-Ärger-Dich-Nicht spielen, die mit Spielkarten statt eines Würfels gespielt wird und dadurch viel strategischer und spannender ist als die deutsche.
Nebenbei erzählen wir natürlich viel übers Radfahren und Reisen und müssen ganz viel mit dem Hauskater kuscheln, der laut Talip derzeit eine Teenager-Depression durchlebt und sehr anhänglich ist.
Ein paar Daten
- Kilometerstand: 8.413 km
- Streckenverlauf: Selçuk – Bodrum – Datça – Akyaka
- Übernachtungen: 3 x Zelt, 2 x Warmshowers, 2 x Hotel
- Zeitraum: 29. November – 6. Dezember 2019
In eigener Sache
Wie du vielleicht weißt, finanzieren wir unsere Fahrradweltreise komplett selbst und haben keinen großen Sponsor, der uns versorgt. Wir haben einen Betrag gespart, mit dem wir erstmal eine Weile leben können. Dennoch wollen wir versuchen, über unseren Blog einige Einnahmen zu generieren, um die Website am Laufen zu halten und einige Kosten zu decken, die auf der Reise anfallen. Erfahrungen anderer Reisender zeigen, dass man durchschnittlich mit etwa zehn Euro pro Person und Tag rechnen kann, womit dann neben der Verpflegung auch Anschaffungen, Reparaturen, Visa etc. abgedeckt sind. Falls du Lust hast, uns dabei zu unterstützen, kannst du ganz einfach über [diesen Link] einen selbst bestimmten Betrag per Paypal an uns senden. Wir freuen uns über jeden Euro!